Creative Arts by Philipp&Philipp

Orangenexpress und Bergpreis

Da wir in der zweiten Episode mit Bahn, Velo und Tram reisen möchten zwingen uns logistische Überlegungen zu einem speziellen Tagesplan: Mit dem Auto nach Soller fahren, Moderation am Bahnhof, weiter nach Port-de-Soller, Rennvelos aufladen, nach Bunyola fahren, mit dem Rennvelo über den Col-de-Soler bis nach Port-de-Soller fahren, Rennvelos gegen Mountainbikes tauschen (für den nächsten Tag), Mountainbikes anketten, mit dem Tram nach Soller fahren, von dort aus mit dem Zug nach Bunyola, mit demAuto zurück nach Port-de-Soller, Mountainbikes aufladen und zurück nach Caimari.

Gings zu schnell? Nun, alles der Reihe nach:

Um 7:30 Uhr fahren wir, noch etwas müde vom Kochen des letzten Abends, in Caimari ab. Nach gut einer Stunde erreichen wir das Städtchen Soller, welches als Orangenhauptstadt Mallorcas gehandelt wird. Das weiche Morgenlicht schmeichelt den idyllischen Gäschen und wir beobachten wie das Leben erwacht und die ersten Mallorquiner in den zahlreichen Strassencafes ihre erste Dosis Koffein zu sich nehmen. Wir laufen zum üppig ausgestatteten Bahnhof und nehmen eine Moderation aus und bannen den ersten Zug des Morgens (in Richtung Palma) auf Film. 1911 begann man mit dem Bau der Bahn, welche den Transport der Orangen und Zitronen nach Palma beschleundigte und mithalf, dass Soller eine der wohlhabensten Gemeinden in Mallorca wurde. Heute dient der Zug vor allem den zahlreichen Touristen, die es sich nicht nehmen lassen in den alten Triebwagen des „Orangenexpress“ durch die zahlreichen Tunnel und Viadukte der Serra de Tramuntana zu rauschen. Wir fahren erstmals in die andere Richtung. Im Küstenort Port-de-Soller mieten wir zwei Rennvelos und stauen diese mit Müh und Not in unser Auto. Vollgepackt fahren wir nun durch den Tunnel nach Bunyola, wo wir es gerade noch schaffen, den Gegenzug (Palma-Soller) auf Film zu bannen.

Danach ist körperliche Fitness gefragt. Mit dem Rennvelo geht es den Pass hoch, insgesamt werden auf knapp 7.5 Km rund 500 Höhenmeter überwunden. Wir nehmen es gemütlich, geniessen die Landschaft und machen Video- und Fotoaufnahmen. Auf der Passhöhe angekommen genehmigen wir uns eine kleine Pause im Gipfelrestaurant, in welchem klar ersichtlich ist, dass schon manche Berühmtheit diese Steigungen auf dem Drahtesel in Angriff genommen hat. Obwohl die Route, welche zu den Klassikern auf der für Rennvelotouren bekannten Inseln gehört, nicht sonderlich anspruchsvoll ist, merken wir die Steigung in unseren Beinen. Dies liegt sicherlich am Film- und Fotoequipment, welches wir natürlich mitnehmen mussten.

Die Abfahrt ist dann wesentlich einfacher und wir erreichen Port-de-Soller kurz nach Mittag. Wir haben genügend Zeit, die Rennvelos gegen Mountainbikes zu tauschen, an der Strandpromenade in einem Restaurant eine Pizza zu verdrücken und noch etwas durch das Hafenareal zu flanieren. Dann besteigen wir den Triebwagen der Tranvía de Sóller. Die kleine Strassenbahn nahm 1913 den Betrieb auf und verbindet seither Soller mit Port-de-Soller. Wir stehen auf der offenen Plattform, geniessen die Aussicht und ein netter Kondukteur erklärt uns die Eigenheiten des Zuges. In Soller steigen wir auf den Orangenexpress um, welcher uns nach Bunyola bringt, wo unser Auto bereits auf uns wartet. Wir fahren zurück nach Port-de-Soller und fotografieren noch ein wenig. Uns fällt ein Fischer auf, welcher wohl schon manchen Abend am Hafenbecken mit seiner Angelrute verbrachte.

Philipp Hugentobler wollte unbedingt ein Tram auf der Seepromenade zur Goldenen Stunde fotografieren. Wir warteten auf den perfekten Moment und nachdem das Bild im Kasten war, packten wir unsere Mountainbikes ins Auto und fuhren in Richtung Caimari. Wir kauften noch einige Leckereien in einem Supermarkt und liessen den Tag bei einem Bierchen und einer leckeren Fleisch-/Käseplatte ausklingen.

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