Creative Arts by Philipp&Philipp

Eine echte lettische Hochzeit

Wir stehen kurz vor Neun Uhr auf und essen das Frühstück, welches uns die Frau des Inhabers auf den Tisch zaubert. Wir sind die Einzigen Gäste und kommen deshalb auch schnell mit Ivans, dem Inhaber, ins Gespräch. Er gibt uns einige Tipps und zeigt uns das Herrenhaus, welches er gerade umbaut. Noch rund 2-3 Millionen wird es kosten und etwa in 2-3 Jahren sollte es dann auch fertig sein. Die Pläne sehen schön aus, inklusive einem grossen Spa-Bereich. Das Hotel sei jedoch nur sein Hobby, hauptberuflich verkauft er Gartengeräte. Gäste kommen eigentlich nur am Wochenende oder ab und zu eine Hochzeit oder ein Firmenanlass. Das Anwesen ist rund 150 Jahre alt und wurde durch den Deutschen Barn von Tronze erbaut.

Wir unterhalten uns noch ein wenig und fahren dann los, halten im grossen Top-Shop und kaufen ein. Auf schlechten Strassen geht es ins kleine Städtchen Madona. Hier treffen wir im Informationscenter auf eine freundliche deutschsprachige Beraterin. Wir schiessen einige Fotos in der Ausstellung und greifen Tipps ab, was man in der Region so anstellen kann.

Unter anderem empfiehlt sie uns den Markt und so laufen wir ins Stadtzentrum. Der Markt ist leider eher ein Freiluftladen für Ramschkleidung und so sitzen wir schon bald wieder im Auto und fahren in Richtung Gaising, dem höchsten Berg Lettlands (311 Meter).

Wir entscheiden uns gegen eine Wanderung und für die Beiz, welche auf dem eher flachen Hügel steht. Wir essen erstaunlicherweise ziemlich gut und fotografieren noch etwas, bevor wir zum See zurückfahren, welcher wir gestern kurz vor Jurmula entdeckten. Er heisst Käla Ezers und wir mieten ein Pedalo, welches wir jedoch nicht benutzen sondern damit die Fotogebühr umgehen.

Wir schiessen einige Bilder und fahren dann zurück zum Marcienas Muiza.  Wir setzen uns an den See und rauchen Zigarre, dazu Whiskycola und Leffe. Ein guter Start in den Abend. Als unsere Zigarren abgebrannt sind machen wir uns auf den Weg zum Festzelt, wo die Hochzeit bereits im Gange ist. Wir schiessen die ersten Bilder und lauschen den Reden, als plötzlich der Strom ausfällt.

Draussen gewittert und stürmt es stark und es geht einige Minuten bis es wieder hell wird, was der Stimmung jedoch keinen Abbruch tut. Wir lernen die nette Hochzeitsfotografin Anda Upmale kennen. Nach dem Essen, auf welches wir eingeladen wurden, treffen wir die gute Entscheidung vor dem Zelt zu rauchen.

Beim Rauchen lernt man die Leute kennen, dies gilt insbesondere für eine Lettische Hochzeit. Innert kürzester Zeit sind wir mit unzähligen Leuten in Gespräche verwickelt und diskutieren über das Baltikum, Gott und die Welt und Eishockey. Vor allem Eishockey. Arturs und sein Bruder rasten beinahe aus vor Begeisterung, als sie herausfinden das Philipp Hugentobler ihr Idol Kaspars Daugavins kennen.

Mit Arturs und seinem Vater müssen wir uns dann auch noch einige Vodkashots in den Kopf stellen. Der Abend entwickelt sich sehr lustig, jedoch entscheiden wir uns in weiser Voraussicht auf den nächsten Tag, dass wir uns um ca. 12 Uhr verabschieden.

Nach zahlreichen Verabschiedungsumarmungen und eben so vielen Verabschiedungsvodkashots schaffen wir es endlich aufs Zimmer. Dort die nächste Überraschung. Philipp Meier hat Fenster offen und Licht angelassen, sein Zimmer ist voll mit Insekten, wirklich voll voll! Wir setzten uns in mein Zimmer, trinken noch 1-2 Biere und reinigen dann sein Zimmer, bevor wir uns schlafen legen.

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