Creative Arts by Philipp&Philipp
7. August 2017

Daily Archives

  • Die alte Festung Arensburg

    Wir stehen um Neun Uhr auf und geniessen ein ausgiebiges Frühstück im Wintergarten des alten Herrenhauses. Der Start in den Tag könnte besser nicht sein, ein reichhaltiges Menu mit einem ausgezeichneten Rührei wird genussvoll verschlungen, bevor wir uns auf unserem grossen Bildschirm im FIFA 2010 duellieren.

    Kurz vor Mittag brechen wir auf, dass erste Ziel des Tages sind die Üügu Cliffs im Norden von Muhu. Dieser Küstenabschnitt ist geprägt von Kalksteinklippen, welche in Kombination mit den dramatischen Wolken eine interessante Kulisse abgeben. Wir schiessen einige Fotos und entdecken am Ufer zwei Pferde, welche durchs seichte Wasser waten und geniessen die Ruhe an diesem abgelegenen Ort.

    Wir besteigen unser Auto und machen uns auf den Weg zum Kaali Meteoriten Krater, welche sich auf der Insel Saremaa befindet. Die beiden Inseln sind bequem mit einer Brücke verbunden und nach rund einstündiger Fahrt erreichen wir den Hauptkrater, welcher einen Durchmesser von rund 110 Metern aufweist und von acht Nebenkratern flankiert wird.

    Der Einschlag, welcher von Experten etwa ins Jahr 3500 v. Chr. datiert wird hatte in etwa die Schlagkraft der Hiroshima-Bombe. Auf Bildern, welche wir in der Reisevorbereitung begutachtet hatten, sah man einen schönen See inmitten eines Nadelbaumwaldes. Leider hatte es in den letzten Wochen nur wenig geregnet und der Wasserspiegel war niedrig und der schöne See verkam eher zu einer bräunlichen Brühe. Das unzureichende Licht tat den Rest und wir traten etwas enttäuscht die Weiterreise in Richtung Kuresaare, dem Hauptort der Insel an.

    Die Hauptattraktion von Arensburg, wie die Stadt in Deutsch genannt wird, ist definitiv die mittelalterliche Bischofsburg, welche 1398 erstmalig erwähnt wurde und zu den besterhaltenen Burgen im gesamten Baltikum gehört. Das spätgotische Bauwerk besitzt einen imposanten sternförmig angelegten Burggraben, welcher am besten aus der Luft sichtbar ist. Deshalb setzten wir unseren Quadrokopter in Betrieb und suchen das perfekte Bild aus der Vogelperspektive. Doch leider ist der Himmel bewölkt und es gelingen eher mittelmässige Aufnahmen. Wir landen unser Gefährt und spekulieren darauf, dass sich die Wolkendecke in den nächsten Minuten öffnet und warten… Nach rund einer halben Stunde zeigt sich die Sonne für einige wenige Augenblicke. Wir starten unsere DJI Phantom 4 erneut und schiessen einige ansehnliche Bilder der Burg im besten Licht.

    Danach essen wir im gemütlichen Windmill Restaurant noch einen leckeren Burger und geniessen die lockere Atmosphäre der Stadt.

    Die Sonne senkt sich langsam und wir machen uns auf den Weg in den südwestlichen Zipfel der Insel, welcher den zweitältesten Leuchtturm Estlands beherbergt. Der rund 35 Meter hohe Sörve tuletorn liegt idyllisch auf einer Landzunge und präsentiert sich uns in einer herrlichen Stimmung. Wir fotografieren von Land und aus der Luft und machen uns erst auf den Heimweg, nachdem die Sonne schon längst am Horizont verschwunden ist und der Schein des fast vollen Mondes uns den Weg durch die endlosen Wäldern zeigt.

    Kurz nach 22 Uhr erreichen wir unser Hotel und lassen uns an der Bar noch eine leckere Mitternachtspasta sowie ein lokales Bier gönnen. Wir kommen mit einem finnischen Paar, welches vor langer Zeit nach Texas ausgewandert ist ins Gespräch. Von Mikael bekommen wir dann auch den Tipp, die Tihalu Horsefarm zu besuchen, welcher einem Freund gehört. Wir beschliessen uns am nächsten Tag dort auf den Rücken eines Pferdes zu begeben und lassen den Abend bei angeregten Gesprächen ausklingen.